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Sonntag, 27. November 2016

Tag 1, Teil 5/ Neue Bekanntschaften

Freitag 31.07.2015

Neue Bekanntschaften

Zoey


Einige Zeit später, hatte ich immer noch nicht wirklich viel geschafft, zu mehr als einer Kiste hatte ich mich einfach nicht aufraffen können. Es klopfte abermals an der Tür, ich verdrehte die Augen, rechnete damit dass die Tür sofort wieder aufgehen und meine Mutter mich fragen würde, wie weit ich war. Aber nichts tat sich. Kurz hatte ich die Hoffnung sie hätte begriffen, dass man wartete bis man herein gebeten wurde.
 

Ich richtete mich vom Boden auf, auf dem ich die ganze Zeit gesessen hatte und bat die Person rein die vor der Tür stand. Zu meiner Überraschung war es aber gar nicht meine Mutter die ins Zimmer kam, sondern Alex. Der Sohn von Miles, der mein Stiefbruder sein würde, sobald meine Mutter Miles geheiratet hatte. Der Gedanke daran verursachte mir Bauchschmerzen. Ich konnte nur schwer damit umgehen das meine Mutter plötzlich einen anderen Mann heiraten wollte. 


Alex rieb sich verlegen am Hinterkopf, sah mich nicht an als er sprach: „Hey… ich… hast du kurz Zeit?“ Erst jetzt richtete er seine Blicke auf mich. Ich sah mich im Zimmer um, so viele Kartons… Eine Pause würde mir sicher gut tun. „Was gibt’s denn?“ 


„Ich würde dir gerne ein paar Leute vorstellen.“ Er klang jetzt selbstbewusster. 
Ich dagegen wurde Kreidebleich. Wollte ich das? Leute von Alex kennen lernen? 
Wir beide hatten uns bisher immer gut verstanden, er war jedes Mal nett zu mir gewesen, aber musste ich seine Freunde unbedingt kennen lernen? Ich würde mich wie das fünfte Rad am Wagen fühlen. 


Alex musste mein Zögern bemerkt haben denn er hob entschuldigend die Arme: „Also… wenn du erstmal auspacken willst, ist das… auch okay. Ich dachte nur das…“ Er unterbrach kurz und machte ein nachdenkliches Gesicht: „…das du vielleicht gerne ein paar Leute kennen würdest.“ Plötzlich schien ihm das alles, ziemlich unangenehm zu sein. Ich erlöste ihn: „Nein… schon okay. Das ist nett von dir. Ich… ich komm sofort.“ 
Auch wenn ich eigentlich keine große Lust hatte. 


Seine Unsicherheit wich einem Lächeln: „Wir warten unten im Garten auf dich. Bis gleich.“ Er drehte um, und verschwand durch die Tür. Ich fragte mich ob die ganze Sache bedeutete dass die Möbelpacker fertig waren, denn die ganze Zeit vorher hatte er sie kaum aus den Augen gelassen. Jetzt gab es kein Zurück mehr, all unsere Sachen waren hier. 


Am Spiegel richtete ich meine Kleidung und klopfte etwas Staub ab der sich beim aus packen der Kartons gesammelt hatte, meine Haare kämmte ich mit den Fingern durch weil ich keine Ahnung hatte wo meine Haarbürste jetzt gerade war. 


Ich atmete noch einmal tief ein bevor ich nach unten ging wo ich zu aller erst meine Mutter in der Eingangshalle antraf. Sie gab den letzten Möbelpackern Anweisungen.
Bei ihrem Befehlston konnte ich nur den Kopf schütteln. Aber ich kannte es von ihr nicht anders, sie war schon immer so gewesen. Insgeheim hatte ich nie verstanden, wie meine Eltern so unterschiedlich sein konnten. Mein Vater war immer sehr liebevoll mit seinen Mitmenschen umgegangen.


Ich entschied mich die Szene stumm zu verlassen. Doch je näher ich der Gartentür kam, desto nervöser wurde ich. In dem riesigen Garten, der fast schon einem Park glich musste ich erst einmal nach Alex suchen.
Ich entdeckte ihn schließlich mit zwei Blondinen und einem Jungen in der Nähe des Pools.


 Ich lief absichtlich langsamer, hatte aber trotzdem das Gefühl innerhalb weniger Sekunden angekommen zu sein. Alex erblickte mich als erster, was mich ein wenig erleichterte. Er stand sofort von seinem Platz auf dem Liegestuhl auf, und kam zu mir rüber. Die anderen beobachteten ihn dabei, bevor ihre Blicke auf mir ruhten. 
„Also Leute… das ist Isabelle.“ Er grinste über das ganze Gesicht als er seinen Arm um meine Schultern legte und mich zu den anderen führte. „Zoey.“ Korrigierte ich sofort, ich wirkte selbstsicherer als ich war. Meine Beine fühlten sich so schwer an wie Blei. Mein Herz raste vor Aufregung. Meine Hände zitterten.


Alex drehte etwas verdattert den Kopf zu mir, ich antwortete bevor er seine Frage aussprechen konnte. „Ich heiße Isabelle Zoey, aber Zoey ist mir lieber. Nur meine Mutter nennt mich Isabelle.“ Sie konnte sich das einfach nicht abgewöhnen. Alex lächelte, als er verstanden hatte: „Gut, also Zoey.“ Wandte er sich wieder den anderen zu. 


Der Junge begrüßte mich zuerst, er winkte mir zu, während er aufstand und zu uns rüber kam um mir die Hand zu schütteln: „Hi Zoey. Ich bin Chris.“ Er drückte meine Hand während ich hoffte dass ihm meine schwitzenden Hände nicht unangenehm waren. 
„Nett dich kennen zu lernen.“ Sofort danach setzte er sich wieder, behielt aber die ganze Zeit über sein freundliches Lächeln. 


Ich war erleichtert das er so nett war, meine Begeisterung wurde aber schnell getrübt als sich eine der Blondinen zu Wort meldete: „Oh man, sie muss dringend zum Friseur.“ Bemängelte sie in eingebildeten Ton. Beim Anblick meiner Haare verzog die andere angewidert das Gesicht: „Du hast ja so Recht.“ Automatisch wanderte ich mit meinen Fingern durchs Haar und fragte mich was daran nicht in Ordnung war.

 
Die Blondine die zuerst gesprochen hatte, stand jetzt auf und kam zu uns rüber, die andere tat es ihr fast Augenblicklich gleich und sprach während sie ebenfalls zu mir kam: „Und shoppen, muss sie auch.“ Ich sah an mir runter. Dachten die etwas ich laufe immer in Umzugsklamotten durch die Gegend?


 „Versprich mir dass ich sie um stylen darf bevor sie mit uns abhängt.“ Blondine Nummer eins klimperte mit den Wimpern in Alex Richtung.
In mir braute sich währenddessen ein Sturm zusammen, ich wurde sauer.
Wie konnte man nur so oberflächlich sein, das man an jemandes Aussehen rum nörgelte, noch bevor man ihn überhaupt kannte?

 
 „Freut mich auch euch kennen zu lernen.“ Sagte ich sarkastisch und lächelte künstlich.
Endlich meldete Alex sich zu Wort, doch seine Worte gefielen mir nicht, weil er ihnen damit, ihr unhöfliches Benehmen durch gehen ließ: „Jetzt seid doch nicht so streng zu ihr, lasst sie erstmal ankommen. Sie muss sich erst ein bisschen eingewöhnen.“ Er löste seinen Arm von mir und nahm auf der vorherigen Stelle Platz.


„Entschuldige bitte, manchmal denke ich wohl ein wenig zu laut.“ Sagte die Blondine die zuerst etwas an mir aus zu setzen hatte, in einem Ton, der einem deuten sollte, wie viel besser sie war, als man selbst und schlang die Arme um mich bevor ich reagieren konnte. Aber die Umarmung war nur gekünstelt, sie berührte mich nicht einmal richtig.
„Ich bin Clarice.“ Stellte sie sich mir dann schließlich vor und löste sich wieder.

 
Sie legte ihr breitestes Grinsen auf bevor sie der anderen Blonden Platz machte. 
Ich fragte mich ob die beiden Geschwister waren, denn sie sahen sich so ähnlich dass man sie für Zwillinge halten konnte. Ja, sie waren fast gleich. 
Nicht nur äußerlich sondern auch von der Gestik und Mimik denn die andere drückte mich genauso wie Clarice zuvor. „Ich bin Kimberly.“ Und löste sich auch mit dem gleichen breiten Grinsen wieder von mir. 


„Seid ihr Schwestern?“ Platzte es aus mir heraus, während Clarice mich von oben bis unten musterte, ihr Gesicht wurde fast augenblicklich düster, aber Kimberly kam ihr mit der Antwort zuvor, sie kicherte: „Das Denken sehr viele, aber nein, wir sind nur Freundinnen.“ Clarice warf ihrer Freundin entsetzte Blicke zu und schwang ihre Haare zurück: „Niemals, niemand hält uns für Geschwister.“ Sagte sie fast schroff und bevor Kimberly etwas erwidern konnte wandte sie sich an mich.


 „Weißt du süße, das eben war nur ein Angebot, du brauchst dringend ein neues Styling.“ Sie zeigte angewidert und mit hoch gezogener Augenbraue auf mich bevor sie zu ihren vorherigen Platz zurück stöckelte. Kimberly, die mittlerweile verstummt war, stöckelte ohne zu zögern hinterher. Ich war mir sicher, dass Clarice sich von ihr auf Händen tragen ließ.


Alex sah mich entschuldigend an während ich tief einatmete um Luft zu holen und meiner Wut, die jetzt in mir brodelte, nicht einfach freien Lauf zu lassen. Ich wusste das ich mich niemals daran gewöhnen würde und eins war sicher, wenn es hieße das ich so werden musste wie die beiden, um mich ein zu gewöhnen, dann würde ich das niemals schaffen. Vorher wandere ich aus.
Ich versuchte mir ein Lächeln auf zu zwingen, es würde nichts bringen jetzt mit ihnen zu streiten und Alex hatte es gut mit mir gemeint. Ich wollte nicht dass er sich schlecht fühlen musste weil Clarice, Kimberly und ich keinen guten Start hatten.


Ich stand eine Weile schweigend einfach nur da, es wurde langsam unangenehm und ich dachte Fieberhaft darüber nach, wie ich mich davon machen konnte als Chris das Wort ergriff: „Setz dich doch zu uns.“ Er lächelte mir freundlich und einladend zu. 
Ich fragte mich fast automatisch, wie er so nett sein konnte, im Gegenzug zu den Blondinen.


Bei ihm war es nicht schwer zu Lächeln, es war ernst gemeint, ich zeigte auf das Haus, das nun auch meins sein sollte: „Ich muss leider wieder rein. Hab noch jede Menge Kisten aus zu packen. Meine Mutter ist wirklich nicht sehr Geduldig damit.“ Chris wirkte leicht enttäuscht, sein Lächeln erstarb kurz, kehrte aber auch schnell wieder zurück. 
„Das verstehen wir natürlich.“


Ich warf Alex kurz einen entschuldigenden Blick zu und machte mich schon Rückwärts auf den Weg Richtung Tür. Ich winkte zum Abschied einmal in die Runde. „War nett dich kennen zu lernen.“ Sagte Clarice ohne mich dabei an zu sehen, ihre Fingernägel waren anscheinend interessanter. Kimberly nickte nur. Ich lächelte noch einmal: „Bis bald.“ Und wünschte mir ins geheim das ich sie nicht so schnell wieder sehen würde.

 

Nun, ich hoffe euch hat dieser Teil der Geschichte einen weiteren kleinen Einblick in Zoeys neues Leben gegeben. Leider hab ich bisher noch nicht so wirklich Resonanz zu meiner Geschichte bekommen, ich denke aber dass wird sich mit der Zeit geben. Zumindest hoffe ich es ganz stark. :D

Ich werde auf jeden Fall weiter machen, in der Hoffnung irgendwann den ein oder anderen Leser zu gewinnen. Vielleicht braucht es auch seine Zeit, in die Geschichte rein zu kommen. 

Wie immer würde ich mich sehr über Kommentare, Anregungen und Spekulationen freuen.

 Shaunee <3 

Hier geht es weiter: Tag 1, Teil 6/ Sean/ Thomas - Die Neue 

2 Kommentare:

  1. Das war Tussie-Alarm pur. Wenn sich ihr Stiefbruder in solcher Gesellschaft wohlfühlt, dann kann das ja noch heiter werden. Mein erster Gedanke war, dass es zu einem Konflikt kommen wird.. mit Intriegen und alles, was dazugehört. Also einmal diese reiche Seite und dann kommen wir zu der armen Seite, Thomas, Sean etc. Und ich vermute, die liebe Zoey wird dazwischengeraten. Ich bin gespannt.

    Liebe Grüße
    MonaLisa

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    1. Ich mag es wie du spekulierst :D Da wirst du sogar relativ schnell etwas schlauer werden. ;)

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