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Sonntag, 26. Februar 2017

Tag 7, Teil 2 - Auswirkungen

Donnerstag 06.08.2015

Auswirkungen

Becca


Wir hatten uns ein nettes Plätzchen in der Sonne gesucht und unser Mittagessen ausgebreitet. Cloe und ich trafen uns oft in ihren Pausen. Heute hatte ich das Bedürfnis mit ihr zu reden. Über Sean. 
Als Thomas ihn gestern angerufen hatte, hatte er mich darum gebeten, Sean davon zu überzeugen am Freitag mit auf Chris Party zu gehen. Er befürchtete nämlich dass Sean, absagen würde und verlangte von mir dass ich ihn überredete. Ich bezweifelte das ich das konnte… Aber das ganze hatte mich nur wieder daran erinnert, dass ich mit ihm reden wollte. Über uns. Ich wollte wissen was bei ihm los war, wollte für ihn da sein. Und ich wollte mich wieder mit ihm vertragen, weil er mir so sehr fehlte… 


„Also wo drückt der Schuh?“ Hakte Cloe nach und öffnete gleichzeitig das Papier von ihrem Burger. „Sean.“ Sagte ich knapp und sie verdrehte die Augen. „Mensch Süße… hast du es immer noch nicht kapiert?“ Ich seufzte. Sie hatte mir schon oft gesagt dass ich die Finger von ihm lassen sollte. 
Durch sie, hatte ich ihn überhaupt erst kennen gelernt und von Anfang an hatte sie mir davon abgeraten, mich mit ihm zu treffen. Sie kannte ihn gut, wusste dass er kein Beziehungsmensch war. 


„Ich hatte einfach gehofft… dass er sich in mich verlieben könnte… Ich dachte… vielleicht ändert er sich für mich. Könnte wirklich eine ernsthafte Beziehung führen.“ Cloe zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Ich weiß… Aber jetzt glaub ich… Ich glaube er könnte meine Hilfe gebrauchen. Vielleicht… ändert er seine Meinung, wenn ich für ihn da bin.“ Sie legte ihren Burger bei Seite: „Hilfe? Was meinst du?“ Sofort sah sie besorgt aus: „Wegen dem was Eron neulich gesagt hat?“ 


Ich nickte: „Ich war… vor kurzem bei ihm zu Hause. Weil ich mit ihm reden wollte.“ Cloe hörte gespannt zu, konnte ich es ihr sagen? „Versprich mir dass du es niemandem sagst.“ Ich sah sie eindringlich an. „Tu ich nicht. Was ist los?“ „Ich glaube, er hat irgendwie Probleme zu Hause… Immer hat er diese Wunden. Manchmal jedes Mal wenn ich ihn sehe eine neue. Und als ich… als ich bei ihm war da hat jemand von Innen ziemlich wütend gebrüllt, weil er was dagegen hatte, das wir an der Tür geredet haben.“ Ich dachte an die Situation zurück, Sean wollte mich unbedingt schnell loswerden, an dem Tag.


 Cloe nickte: „Verstehe.“ Sie schnappte sich wieder ihren Burger, sah plötzlich weg. „Du weißt was oder?“ Ich sah sie skeptisch an. Sie kannten sich jetzt schon so lange, sie musste etwas wissen. „Ehrlich Becca, du solltest selbst mit ihm drüber sprechen.“ Ich nickte. „Ja… das hab ich vor.“ Sie seufzte und legte ihren Burger wieder bei Seite: „Aber bitte… halt dich in romantischen Dingen, fern von ihm. Er wird dich nur weiter verletzen… Sean ist wie ein Bruder für mich, das weißt du. Aber in solchen Dingen, ist er einfach nicht der richtige…“

Zoey


„Hast du dich schon ein wenig eingelebt hier?“ Erik lief neben mir her, mit den Händen in den Hosentaschen. Ich dachte kurz über seine Frage nach. Nein, war die erste Antwort die mir in den Kopf schoss. Aber ich entschied mich, mich zu beherrschen: „Ich… gewöhn mich langsam dran.“ Ich versuchte sogar zu Lächeln. Erik hob eine Augenbraue nach oben: „Bist du sicher?“ Er musterte mich: „Dir gefällt es hier nicht so gut oder?“ 


Ich zuckte mit den Schultern: „Das ist es nicht… es ist nur… schwierig woanders ganz neu an zu fangen. All die Freunde zurück zu lassen die man hat.“ Ich dachte an Anna und Flo: „Anschluss zu finden.“ „Weißt du ich…“ Ich versuchte die richtigen Worte zu finden, Erik hatte einen Nerv getroffen und ich hatte plötzlich das Bedürfnis zu reden. „…ich hatte ein Pferd in Appaloosa Plains. Flo. Und sie fehlt mir schrecklich…“ Ich kicherte um meine echten Gefühle, zu übertünchen. 


„Verstehe… deshalb bist du noch nicht so weit.“ Ich war froh dass er mich verstand. Ich nickte, schenkte ihm ein Lächeln. „Ich weiß… das ist ein kleiner Trost, aber… du kannst jeder Zeit her kommen und die Pferde besuchen.“ Ich sah ihn dankbar an. Auch wenn es nicht das gleiche war, ich fand seine Geste sehr nett: „Danke.“ Wir gingen weiter ein paar Schritte Richtung Weide, wo die Blumen sich grade in ihrer vollen Blüte zeigten. Es war einfach traumhaft schön hier. Wie schön es wäre, hier jetzt mit Flo entlang zu reiten…


 „Wieso… holst du sie nicht einfach her?“ Wollte Erik nach einer Weile des Schweigens wissen. Mit dem Gedanken hatte ich anfangs auch gespielt, aber ich wollte meinem Pferd, die 7 Stunden auf der Autobahn einfach nicht antun… Außerdem wusste ich, dass sie bei Anna in guten Händen war: „Appaloosa Plains ist mit dem Auto 7 Stunden entfernt, das… wollte ich ihr einfach nicht zumuten.“ Erik nickte stumm: „Verstehe. Aber… sollte sie das als Turnierpferd nicht gewohnt sein?“ Ich schüttelte den Kopf: „Ich bin mit ihr nie außerhalb von zu Hause Turniere geritten.“ 


Wieder gingen wir eine Weile schweigsam nebeneinander her. Eigentlich mochte ich das. Die Stille um uns herum, die Natur, es beruhigte mich und sorgte dafür dass ich all den Stress der letzten Tage, abwerfen konnte. Doch Erik holte mich schnell in die Realität zurück:
„Ich hab die Pressekonferenz gestern im Fernsehen gesehen.“ Er sorgte dafür, dass ich ein ungutes Gefühl in der Magengegend spürte: „Ja… noch so eine Sache, die ich… nicht so toll finde.“ Immer noch fragte ich mich, wieso meine Mutter sich ausgerechnet einen Präsidenten angeln musste.


 „Was genau meinst du?“ Hakte Erik jetzt genauer nach. Ich dachte kurz darüber nach ihm alles zu erzählen. Ihm zu sagen wie schrecklich es mir damit ging, dass meine Mutter einen neuen Mann heiraten wollte, der auch noch Präsident war. Aber ich entschied mich, es nicht zu tun. Ich kannte ihn noch nicht gut genug. Außerdem wollte ich lieber an andere Dinge denken, als daran, dass ich nie wieder belanglos durch die Stadt laufen konnte. „Lass uns am besten das Thema wechseln… ich bin froh, wenn ich mal nicht daran denken muss.“

Später:


„Hey! Ich freu mich riesig dass du dich meldest. Wie geht’s dir? Wie war‘s gestern?“ Kurz nachdem ich zu Hause angekommen war, rief ich Anna an, weil ich sie, durch mein Gespräch mit Erik, nur noch mehr vermisst hatte. Außerdem hatte ich mich, nach ihrer SMS gestern noch nicht gemeldet. „Es… lässt sich aushalten.“ Ich dachte dass mein Tag, bisher ganz okay gewesen war.  „Oh man… so schlimm?“ Horchte meine Freundin nach. „Es geht… bisher hatte ich einen guten Tag.“ 


„Es ist so schlimm, dass du schon die tage miteinander vergleichst und die guten zählst?“ Anna klang schockiert. „Was soll ich denn machen?“ Ich wurde wieder traurig und ließ mich auf meine Couch fallen: „Gestern war einfach furchtbar und meine Mutter schleppt mich andauernd zu irgendwelchen Terminen. Morgen hat einer von Alex Freunden Geburtstag, dafür will sie mir extra ein Kleid kaufen… Und gestern die Konferenz… Jeder hier weiß jetzt wer ich bin. Ich darf ohne Begleitung das Haus nicht verlassen. Es ist furchtbar!“ Ich spürte wie meine Augen feucht wurden. 


„Das hört sich wirklich nicht so gut an…“ Anna seufzte: „Ich wünschte ich könnte bei dir sein um dich zu unterstützen…“  „Das wäre so schön…“ Der Gedanke löste sofort einen kleinen Stich in meinem Herzen aus, weil ich wusste, dass das nicht ging. „Versuch einfach das Beste draus zu machen… hast du nicht gesagt dein Tag war bisher ganz gut?“ Ich dachte an Cindy und an Erik, der Spaziergang hatte gut getan. „Ja. Ich war reiten. Und Cindy erlaubt es mir, schon mit ihr zu springen. Aber… der Tag hat mir auch gezeigt wie sehr ich Flo vermisse.“ Eine Träne lief meine Wange herunter, ich wischte sie schnell weg. 


„Das glaub ich dir… Aber ihr geht’s wirklich gut. Ich geb‘ mein Bestes, dich so gut es geht, zu ersetzen.“ Ich musste grinsen. „Das weiß ich doch… es gibt keine bessere Ersatz Mama für sie. Ich bin wirklich froh, dass sie dich hat.“ „Hey! Wenn du magst, mach ich dir Morgen ein paar Fotos.“ Ihre Stimme wurde ganz piepsig vor Freude. „Ja, das wäre toll…“ Auch wenn ich sie bei dem Anblick der Fotos nur noch mehr vermissen werde.

Sean


Ich hatte früher Feierabend als mir lieb war. Ich hatte das Gefühl nicht gebraucht zu werden, obwohl ich die ganze Zeit über gut zu tun hatte. Ich wäre lieber noch geblieben, denn das hieße auch, dass ich mehr Geld bekommen hätte. Aber Mehmet hatte mich gelobt und mir mein Geld, bar auf die Kralle gegeben. Ich konnte es gut gebrauchen und entschied mich, es sofort für die Miete bei Seite zu legen. Mir fiel ein, dass ich den Vermieter noch anrufen musste. Aber zuerst wollte ich die Anspannung loswerden, die mich die ganze Zeit begleitet hatte. Es war komisch irgendwo neu an zu fangen und ich wollte keine Fehler machen. Um mich ein bisschen zu beruhigen, wollte ich ins Fitness Studio gehen. Ich hatte noch Zeit, bis die anderen sich treffen wollten.


 Ich musste erst nach Hause um meine Sportsachen zu holen und mich um zu ziehen und war überrascht als ich Leni im Zimmer vorfand. „Was machst du denn schon hier hm?“ Ich beugte mich zu ihr runter und gab ihr einen Begrüßungskuss. Sie lächelte. „Mama hat mich schon abgeholt“ Erzählte sie. Ich fragte mich was das für einen Grund hatte, deshalb hielt ich nach meiner Mutter Ausschau. Ich seufzte, als ich hörte dass sie im Wohnzimmer war. Es würde wahrscheinlich wieder Stress geben wenn ich nachfragte und Steffen dabei war, aber ich wollte wissen was los war. 


Sie saßen beide auf der Couch, Steffen mit einer Bierflasche in der Hand, meine Mutter rauchte eine Zigarette. Sie sahen mich nicht an als ich ins Zimmer kam, starrten beide weiter gespannt auf den Fernseher. „Wieso ist Leni schon zu Hause?“ Ich stellte die Frage einfach in den Raum, erst jetzt bekam ich die Aufmerksamkeit meiner Mutter. Steffen verzog nur genervt das Gesicht. „Ich musste sie früher abholen.“ Sagte sie nur. „Und wieso?“ Es nervte mich dass ich ihr alles aus der Nase ziehen musste. 


Sie stand auf, sah wütend aus: „Sie hat sich mit einem anderen Kind geschlagen.“ Ich war sofort geschockt: „Geschlagen?“ Wie konnte sie das sagen, ohne dabei eine Miene zu verziehen? Wie konnte sie diese Tatsache so kalt lassen? „Das hat sie wohl von ihrem scheiß Bruder.“ Kommentierte Steffen. Ich ignorierte ihn. Meine Mutter verdrehte kurz die Augen: „Sie hat sich gestritten und das Kind dann geschlagen. Maria hat angerufen und ich musste sie abholen.“ 


Ich schluckte: „Hast du mit ihr geredet?“ „Meine Güte, könnt ihr nicht draußen weiter labern? Ich will das sehen.“ Steffen hustete und setzte sich auf, griff nach seinem Tabak um sich eine Zigarette zu drehen. „Es geht um deine Tochter, du könntest ruhig mehr Interesse zeigen.“ Er machte mich rasend. „Sean bitte…“ meine Mutter sah mich flehend an. „Ist doch wahr! Er kümmert sich um ‚nen Scheiß und verlangt dann das wir die Klappe halten.“ 


Steffen stand jetzt auf, ließ von seinem Tabak und seinem Bier ab und ballte die Fäuste: „Hast du ein Problem?“ Ich hatte langsam die Schnauze voll, ich konnte mich nicht mehr zurück halten: „Ja ich hab ein Problem. Es geht hier um deine Tochter, man!“ „Bitte, hört auf. Sie muss euren Streit doch nicht wieder mit hören oder?“ Meine Mutter hatte tatsächlich lauter gesprochen, was mich in Steffens Gegenwart sehr wunderte. „Dann sag deinem Balg endlich das er verschwinden soll!“ Steffen setzte sich wieder. 


Ich funkelte meine Mutter böse an, wusste was jetzt kommt, wartete nur darauf. Aber sie sagte nichts. „Schon klar.“ Ich schüttelte verletzt den Kopf und ließ sie allein. Wieso wartete ich überhaupt noch darauf dass sie etwas unternahm? Wieso glaubte ich immer noch daran dass sie sich auf meine Seite stellen würde? Wieso verletzte es mich immer noch, wenn sie es nicht tat? Ich ging zurück ins Zimmer. Leni sah mich verängstigt an. „Ich muss jetzt gehen.“ Ich gab ihr einen Kuss und haute dann ab.

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Mittwoch, 22. Februar 2017

Tag 7, Teil 1 - Eriks Angebot

Donnerstag 06.08.2018

Eriks Angebot

Sean

„Und schmeckt‘s dir?“ Ich hatte Leni und mir zum Frühstück Rührei und Toast gemacht. Heute waren wir schon früh wach, ich wollte pünktlich bei Mehmet sein und Leni vorher zum Kindergarten bringen weil ich heute nicht viel Zeit für sie haben würde. Sie nickte und grinste dabei. Ich lächelte zurück und kniff ihr kurz in die Wange.



Meine Mutter kam in die Küche, mit zerzausten Haaren und ziemlich verpennt, meine Laune veränderte sich schlagartig. „Guten Morgen.“ Sie streichelte Leni kurz über den Kopf und bekam dafür ein Lächeln von ihr, mich ignorierte sie. Stattdessen ging sie zur Kaffeemaschine. „Morgen.“ Sagte ich knapp. „Wie kommt‘s das du so früh wach bist?“ Sie nahm sich eine Tasse heraus und stellte sie unter die Maschine. „Muss arbeiten.“ Nicht das ich jemals lange schlafen würde, aber das vergaß sie gerne… 


Ich nahm einen Bissen von meinem Ei während sie auf ihren Kaffee wartete. „Ich bring Leni in den Kindergarten.“ Sie drehte sich um nachdem die Maschine ihr endlich ihren ersehnten Kaffee serviert hatte, beobachtete mich und zog eine Augenbraue nach oben: „Freiwillig?“ „Jetzt tu doch nicht so als würde ich das nie tun…“ Ärger breitete sich in mir aus, weil sie wieder so tat, als würde sie alles alleine Managen. 
 


„Mhm. Wenn du meinst.“ Sie ging aus der Küche, doch ich rief noch einmal nach ihr: „Mom?“ Sie blieb abrupt stehen, lehnte gegen den Türrahmen und sah nur mit dem Kopf hinein. „Ich kann sie aber nicht abholen.“ Sie verdrehte die Augen: „Ja, das war klar.“ Dann verschwand sie. Ich seufzte, wieso war es nur immer noch so schwer mit ihr? 

Zoey


„Ich muss euch beide wirklich loben, die Pressekonferenz gestern ist fantastisch gelaufen.“ Miles grinste über beide Ohren, sah zwischen Alex und mir hin und her. Ich wollte bei dem Thema, am liebsten mein Frühstück wieder aus spucken. „Die Telefone stehen zwar immer noch nicht still. Aber dieses Mal eher wegen der vielen Lobeshymnen. Das wird sich mit der Zeit legen.“


„Hoffentlich.“ Grummelte ich. Ich hatte es leise gesagt, aber meine Mutter meinte trotzdem einen Kommentar darauf ab zu geben. „Ach Isabelle. Es ist doch wirklich gut gelaufen. War doch alles halb so schlimm oder?“ Für sie, könnte es wahrscheinlich jeden Tag so sein. „Die Leute mögen dich, das ist die Hauptsache. Wäre es schlecht gelaufen würde es dir damit jetzt viel schlechter gehen.“ Alex versuchte mir, gut zu, zu reden. Sprach er aus Erfahrung? Ich wollte etwas erwidern, aber wahrscheinlich meinte er es nur gut. 


„Was hast du heute vor?“ Wollte meine Mutter plötzlich von mir wissen. Ich hatte gestern schon beschlossen dass ich Ablenkung brauchte. Zuerst dachte ich, ich sollte tanzen gehen, dann fiel mir ein dass ER da sein konnte. Und aus irgendeinem Grund wollte ich es deshalb nicht. „Ich würde gerne zu Erik gehen, reiten.“ Meine Mutter lächelte und nickte: „Nimm nur bitte Carlos mit. Er wird ein Auge auf dich haben.“ Ich seufzte: „Ist gut.“


„Und vielleicht hältst du dir den Vormittag Morgen frei. Ich würde gerne mit dir in die Stadt fahren. Etwas einkaufen.“ Innerlich verdrehte ich schon wieder die Augen. Ein Shopping Nachmittag mit meiner Mom… Juhu…. Was hatte sie dieses Mal vor? „Steht wieder irgendetwas an?“ „Chris Party ist doch Morgen, hast du das schon vergessen?“ Erinnerte Alex mich. Plötzlich spürte ich wie eingeengt ich eigentlich war. Komischerweise wurde mir das erst jetzt bewusst. 


Jeden Tag stand eine andere Veranstaltung an, ich hatte kaum die Gelegenheit mich frei zu bewegen, immer musste jemand dabei sein. Ich durfte mir ja nicht einmal aussuchen mit wem ich meine Freizeit verbrachte… Es war mir ganz egal was am Samstag anstand, ich würde an diesem Tag, machen was ich wollte… Ich brauchte eine Auszeit. „Wir müssen uns noch Masken und Kostüme kaufen.“ Erklärte meine Mutter. „Ja, ist gut…“ Wahrscheinlich würde das meine neue Standartantwort werden… 

Sean 


Es war ein komisches Gefühl Leni in den Kindergarten zu bringen weil ich das Gefühl hatte, Maria würde mich mit anderen Augen sehen als sonst. Anscheinend glaubte sie die Geschichten meiner Mom, denn sie beobachtete mich mit Fuchsaugen. Sie beobachtete mich, als ich rein gekommen war, bis ich mich verabschiedet hatte und wieder gegangen war. Unterwegs zu Mehmet hatte ich es wieder geschafft drei Zigaretten zu rauchen, obwohl ich mir jedes Mal vornahm, das Rauchen zu reduzieren. Ich wusste nicht genau ob es vor Nervosität war, oder daher kam das ich nicht wusste wie ich Maria in Zukunft gegenüber treten sollte. 



Vor der Werkstadt atmete ich noch einmal tief ein und aus, bevor ich sie betrat. Innen schraubte Mehmet grade am Motorraum eines Sportwagens. Er drehte sich sofort zu mir um als ich ihn grüßte. Er lächelte und kam auf mich zu: „Sean. Schön dass du es geschafft hast.“ Er sah an mir herunter: „Ist das deine Arbeitskleidung? Du wirst dich schmutzig machen.“ Ich hatte mich so angezogen wie sonst, weil ich keine geeigneten Klamotten hatte. „Ja, das wird schon gehen.“ 



Mehmet schüttelte den Kopf: „Tuncay!“ Rief er dann. Der große Furchteinflößende Typ der beim letzten Mal schon hier gewesen war und mich empfangen hatte, kam aus dem Büro und lauschte. “Es müsste noch ein Arbeitsanzug für Sean da sein. Zeigst du ihm bitte wo er sich umziehen kann?“ Tuncay nickte. Ich wollte protestieren: „Das ist wirklich nicht nötig…“ Ich wollte niemandem Umstände machen. Mehmet schob mich in Tuncays Richtung: „Doch, doch. Du solltest anständige Arbeitskleidung haben.“ 



Ich wollte nicht noch einmal widersprechen, also folgte ich Tuncay in einen kleinen Raum, in dem Schränke und Bänke waren, wortlos gab er mir einen Anzug. „Danke.“ Sagte ich und nahm ihn entgegen. Er nickte und war dann wieder verschwunden. Ich fragte mich ob er überhaupt sprechen konnte, weil er so schweigsam war. Nachdem ich mich umgezogen hatte, zeigte Mehmet mir seine Werkstadt und meine Aufgaben. Er wiederholte noch einmal, dass bessere Jobs auf mich warten würden, wenn ich mich anstrengte. Ich nahm mir vor, mein Bestes zu geben…

Zoey

 „Du bist wirklich gut und ich glaube Cindy findet das auch. Sie vertraut dir jetzt schon. Ich denke bald wirst du sie soweit haben, das sie mit dir springt.“ Erik hielt Cindy an den Zügeln nachdem ich angehalten hatte und ich kletterte von ihr runter. „Meinst du wirklich? Ich reite sie doch erst das zweite Mal…“ Das ein Pferd einem sein Vertrauen schenkte, dauerte meist eine Weile. „Wenn ich‘s dir doch sage… Ich glaube sie spürt dass du gut mit Pferden umgehen kannst. Willst du es nicht Mal versuchen?“ Seine blauen Augen musterten mich. Sie waren immer noch wunderschön, aber sie hatten nicht die gleiche Wirkung auf mich, wie die grünen eines anderen. Mein Herz machte einen Satz, als ich an ihn dachte. 


Ich streichelte Cindy am Kopf: „Was meinst du? Wollen wir es Mal probieren?“ Sie atmete hörbar durch die Nase aus und kratzte mit ihrem linken Fuß auf dem Gras. Ich lächelte weil ich das als ihre Zustimmung vernahm. Also kletterte ich den Sattel wieder hoch. „Okay, dann Mal los.“ Sagte Erik und ließ die Zügel wieder los. Ich fing an zu traben bis ich mir sicher war, dass wirklich tun zu wollen, dann ritt ich schneller und steuerte auf einen der kleineren Hindernisse zu, um Cindy nicht gleich zu überfordern.


Aber sie hatte überhaupt keine Probleme damit, mit mir über das Hindernis zu springen, sie machte einen Satz und ehe ich mich versah lief sie auf der anderen Seite weiter. Erik klatschte begeistert in die Hände: „Super! Ich wusste es!“ Rief er. Nun war ich angespornt, ich wollte mehr, also nahm ich mir das nächst Höhere Hindernis vor, auch dieses schaffte Cindy ohne Probleme. Im Gegenteil, sie schien ebenso viel Spaß dabei zu haben wie ich. Stundenlang hätte ich so weiter machen können, aber ich wollte mein Glück nicht überstrapazieren, deshalb ritt ich zurück zu Erik.


 Er kam wieder auf mich zu, während ich absprang. „Du hast wirklich Talent.“ Erik strahlte übers ganze Gesicht. Ich nickte dankbar und fütterte Cindy als Belohnung mit einer halben Möhre. „Sie ist aber auch wirklich toll.“ Ich sah sie verliebt an und streichelte ihr die braune Mähne. Erik musterte mich. Ich sah ihn fragend an, als ich mich beobachtet fühlte: „Was ist los?“


 „Mit dir im Team, bei einem Turnier, würde mich sehr viel weiter bringen.“ Mein Lächeln erstarb, ich hatte nicht das Gefühl schon so weit zu sein. Natürlich musste ich sofort an Flo denken. Mit ihr hatte ich immer alle meine Turniere geritten. Es tat weh zu wissen, dass dies nicht mehr passieren würde. „Ich weiß nicht….“ Erik schüttelte den Kopf: „Was soll das heißen, du weißt nicht? Du musst!“ Seine Begeisterung zauberte mir ein kurzes Lächeln ins Gesicht, aber es erstarb auch schnell wieder: „Ich glaube, ich bin noch nicht soweit…“


„Okay, lass dir Zeit.“ Sagte er Verständnisvoll: „Aber halte mich am laufenden, wenn du es dir anders überlegst.“ Er lächelte: „Ich bring Cindy Mal in ihre Box.“ Er dachte kurz nach, kratzte sich verlegen am Kopf: „Hast du… vielleicht Lust, noch ein bisschen spazieren zu gehen?“ Ich war ziemlich überrascht und verwundert über seine plötzliche Frage. Aber ich wollte doch Abwechslung oder? Ich wollte meine Ruhe vor dem ganzen Präsidenten und Reichen Tussis Kram. Da käme ein Spaziergang doch wirklich gut oder? Und ich mochte Erik. Er war nicht wie die anderen Freunde von Alex. „Klar, wieso nicht.“ Willigte ich also ein.

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Endlich! Endlich hab ich es geschafft hier weiter zu machen... Es tut mir sooo Leid dass ihr so lange warten musstet bis es weiter geht. Aber wer mit gelesen hat, hat wohl mitbekommen, dass ich umgezogen bin und der Umzug hat unglaublich viel Zeit in Anspruch genommen. Und dann hatte ich auch noch eine Zeit lang, kein Internet...
Aber jetzt ist alles soweit fertig und wir leben uns langsam ein, Internet hab ich auch. :D Es wird also in Zukunft wieder regelmäßiger weiter gehen.
Ich hoffe ihr seid nicht total raus gekommen, das passiert mir nämlich immer wenn ich bei einer Story lange nicht weiter lesen kann...
Und noch etwas: Liebe Pferde Liebhaber. Ich kenne mich leider überhaupt nicht aus mit Pferden, sollte ich also irgendetwas unlogisch gestaltet oder falsch beschrieben haben, so tut es mir Leid. Ihr dürft mich aber gerne darauf hinweisen. :D
So und nun bis bald!
Eure Shaunee