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Mittwoch, 26. Juli 2017

Tag 9, Teil 3 - Ein fragwürdiger Job...

Samstag 08.08.2015

Ein fragwürdiger Job...

Sean


Zoey hatte mich ziemlich perplex im Studio zurück gelassen. Es wunderte mich dass sie mich einfach so angesprochen hatte und ich war ziemlich durcheinander, weil ich keine Ahnung hatte, was sie eigentlich von mir gewollt hatte. Und ich war skeptisch. Ich hatte gedacht sie wollte mich zur Rechenschaft ziehen weil ich gestern auf Chris Geburtstag war. Dachte sie würde mich doof anmachen, aber das hatte sie nicht. Das war die mit Abstand ungewöhnlichste Begegnung die ich jemals erlebt hatte. Was genau wollte sie von mir? Und wieso lief sie plötzlich rot an und machte sich aus dem Staub? 


Zu Hause hatte ich mich schnell umgezogen und Leni erklärt dass ich arbeiten musste. Sie sah enttäuscht aus, weil sie dachte ich würde etwas Zeit mit ihr verbringen und so bekam ich erneut ein schlechtes Gewissen. Ich versprach ihr jedoch mich nach der Arbeit ausgiebig um sie zu kümmern und zauberte ihr damit ein Lächeln ins Gesicht. Außerdem nahm ich mir vor, Morgen den ganzen Tag ihr zu widmen. Es war Sonntag und ich musste nicht arbeiten. Das würde uns beiden gut tun. 


Ich warf die Zigarette ins Gebüsch die ich auf dem Weg zur Arbeit geraucht hatte und betrat die Werkstatt. Mehmet unterhielt sich mit dem großen Tuncay und zwei weiteren Typen. Als ich den Raum betrat, sahen mich alle an. Mehmet kam auf mich zu: „Sean, da bist du ja.“ Er legte einen Arm um meine Schultern und führte mich zu den anderen Männern. „Ich möchte dir ein paar Leute vorstellen.“ Er zeigte auf einen der Männer. Er trug einen Schnäuzer und ein schwarzes Kopftuch über seinem grauen Haar, er lächelte als Mehmet ihn vorstellte: „Das ist Bulli.“ Bulli gab mir die Hand und nickte. „Einer deiner neuen Kollegen.“ Fügte Mehmet hinzu, dann zeigte er auf den anderen Typen. 


Er war ungefähr in Steffens Alter, rauchte eine Zigarette. Ich erinnerte mich wie Mehmet mir am Anfang verboten hatte, in der Werkstadt zu rauchen. War ja auch irgendwie nahelegend, bei den ganzen Abgasen und Ölen… „Das ist John.“ John hielt mir nicht seine Hand hin obwohl ich es automatisch tat. Ich ließ sie wieder sinken als er nicht reagierte. „Du bist also Sean?“ Fragte er, so als wüsste er das nicht bereits. Ich nickte unsicher: „Ja.“ Sagte ich knapp. Irgendetwas war komisch an der ganzen Sache. 


John wandte sich an Mehmet: „Und du glaubst der packt das?“ Mehmet nickte heftig: „Ja sicher. Vertrau mir.“ Ich sah Mehmet fragend an, aber er wich meinen Blicken aus. John drehte sich wieder zu mir: „Möchtest du dir ein paar extra Scheine verdienen?“ Aus irgendeinem Grund dachte ich sofort an Eron. Wie er mich gewarnt hatte, dass Mehmet kriminell war und ich aufpassen sollte. War das hier jetzt so etwas? „Kommt… drauf an womit…“ Ich biss mir fast auf die Zunge. Was war wenn Eron sich geirrt hatte? Und diese Leute wirklich nur ehrliche Arbeit verrichteten? Dann würde mein Kommentar nicht gut ankommen. 


John grinste: „Ich hab kürzlich zwei meiner Männer verloren und brauche neue Arbeiter.“ Er warf seine Zigarette auf den Boden und drückte sie mit dem Schuh aus. Mehmet beobachtete das skeptisch, anscheinend hatte er bei John nicht viel zu sagen. „Ich kann immer gute Leute gebrauchen. Und ich bezahle gut.“ Ich dachte daran dass ich noch die Miete für drei Monate aufbringen musste. Daran das mein Portemonnaie schon wieder fast leer war und Leni zwischendurch Hunger bekam. „Was soll ich machen?“ War meine Antwort darauf. Ich konnte nicht glauben dass Mehmet kriminell war, ich wollte an ehrliche Arbeit glauben. 


John nickte: „Ich bekomme heute… eine wichtige Lieferung. Und brauche Leute, die diese mit mir abholen. Mehr ist es nicht.“ Ich schluckte: „Was… wird denn geliefert?“ Wieso konnte ich diese Miesen Gedanken nicht einfach abschalten? John lachte wieder: „Du bist ganz schön neugierig.“ Dann holte er einen Briefumschlag aus seiner Jackentasche: „Hier drin sind 5000 Simoleons. Ihr müsstet das Geld untereinander aufteilen, aber es wäre immer noch genug für jeden da. Eine gute Bezahlung für zwei Stunden Arbeit. Also willst du den Job oder nicht?“ 


Ich sah auf den Umschlag der ziemlich ausgebeult war. In meinem Kopf kreisten tausend Gedanken. Mein Bauch sagte mir, ich sollte ablehnen aber mein Kopf sagte ich solle annehmen. Es wäre mehr als mein Gehalt von Mike, das ich nicht bekommen hatte. „Okay, ich bin dabei…“ Einmal würde das schon keine große Sache sein… 

(Nur falls ihr es vergessen habt. Mike ist Seans Ex Chef, der Fahrrad Kurier) 


Cloe 


„Wie schreibt man denn das?“ Thomas hockte an meinem Schreibtisch und versuchte einen Brief an Zoey zu schreiben. Das war schon sein dritter Versuch, deshalb hatte ich beschlossen ihm zu helfen, damit er endlich ging und ich mich für mein Treffen mit Miranda fertig machen konnte. Ich fragte mich immer noch wen sie mir so unbedingt vorstellen wollte. „So blöd kann doch keiner sein…“ Ich schnappte mir den Stift aus Thomas Hand und schrieb das gesuchte Wort selbst aufs Papier. 


„Na toll.“ Wandte Thomas sofort ein: „Jetzt sieht sie doch sofort das ich Hilfe hatte.“ „Wenn sie nicht blöd ist, weiß sie das auch so. Kein Mann kann so tolle Briefe schreiben.“ Ich schrieb den Brief einfach zu Ende. „Du kannst ihn ja zu Hause noch Mal neu schreiben, ich schreib den aber jetzt vor. Ich hab dir gesagt das ich nicht viel Zeit habe.“ „Ich werd` dich ja wohl Mal um Hilfe bitten dürfen.“ 


Ich seufzte: „Jep, das darfst du auch, jeder Zeit. Aber jetzt…“ Ich faltete den Brief zusammen und steckte ihn in einen Umschlag: „Hab ich etwas anderes vor.“ Dann gab ich ihn Thomas in die Hand. 
„Hast du`n Date oder was?“ Er steckte ihn sich zerknittert in die Hosentasche. „Du willst ihr den Brief aber nicht so zerfleddert geben oder?“ Ich sah automatisch auf den Brief der halb aus seiner Tasche heraus guckte. 


„Nein, ich schreib den doch eh nochmal neu. Also… hast du ein Date?“ Fragte er wieder. Ich lachte: „Was geht’s dich an?“ Und schob ihn dann Richtung Tür. „Was denn? Du schmeißt mich einfach raus?“ Als er vor der Tür stand, schloss ich sie: „Bis bald Thomas.“ Er konnte einen schon manchmal nerven. Und irgendwie fand ich es witzig ihn in dem Glauben zu lassen ich hätte ein Date. 

Zoey 


Ich hatte mich nicht einmal umgezogen, hatte mich einfach nur unter meiner Bettdecke verkrochen und bis obenhin zu gedeckt. Wenn ich den restlichen Tag im Bett verbringen würde, wäre er sicher ganz schnell vorbei. Ich lag einfach nur so da und machte mir Gedanken über mein peinliches Benehmen als jemand an der Tür klopfte. „Ich schlafe.“ Rief ich, damit derjenige nicht rein kam, aber die Tür ging trotzdem auf. 


Miranda sah durch den Tür spalt: „Was soll das heißen du schläfst? Bist du krank?“ Sie schloss die Tür und kam auf mich zu. Ich seufzte und schob die Decke bis zur Brust runter: „Bin ich immer noch Rot?“ Miranda sah mich verwundert an. „Rot? Wovon denn? Was meinst du?“ Ich zog mir die Decke wieder über den Kopf: „Mir ist was total peinliches passiert, ich geh nie wieder nach draußen.“ Ich hörte sie kichern, sie zog die Decke wieder etwas herunter: „So schlimm?“ 


Ich nickte nur. „Was ist denn passiert?“ Wollte sie dann wissen. „Ich hab Sean gesehen…“ Ich hatte das Gefühl plötzlich wieder Rot zu werden. „Ehrlich? Schon wieder? Und? Habt ihr geredet?“ Plötzlich war sie ganz aufgeregt. Mir war zum Heulen zu Mute: „Ja, deshalb ja.“ Die Decke wanderte abermals über meinen Kopf und ich versank in der Dunkelheit. Miranda zog sie wieder weg, dieses Mal ein Stück mehr: „Jetzt sag schon. Was ist passiert?“ Ich seufzte und setzte mich auf. Erzählte ihr von der Peinlichkeit. 


„Vielleicht hättest du einfach nicht sofort abhauen sollen… dann wäre es auch nicht so peinlich gewesen.“ Sagte Miranda nachdem ich meine Story zu Ende erzählt hatte. „Toller Tipp… jetzt weiß ich das auch… Was mach ich denn jetzt?“ Miranda stand auf: „Ganz einfach. Du ziehst dich um. Und wir treffen uns mit Cloe. Wir kommen sonst zu spät.“ 


Ich seufzte: „Kannst du nicht allein hin gehen?“ Miranda schüttelte den Kopf: „Nein. Du vergräbst dich jetzt nicht zu Hause nur weil es ein bisschen peinlich war. Er hat die ganze Sache wahrscheinlich schon längst wieder vergessen. Und jetzt steh auf.“ Sie zog die Decke von meinem Körper. Ich raffte mich mühsam auf. Was soll`s… Cloe wusste ja nichts von meinem peinlichen Benehmen… 

Eron 


Irgendwie hatte ich es doch geschafft mich aus dem Bett auf zu raffen. Ich hatte zwar immer noch Kopfschmerzen und übel war mir auch, aber das Wetter war toll, und frische Luft würde sicher helfen. Scheiß Kater… Ich machte mir außerdem Sorgen um Sean. Weil er jetzt für Mehmet arbeitete und ich genau wusste, wie dieser drauf war. Ich hatte Angst er würde in Dinge hinein rutschen, in die er nicht hinein rutschen sollte. 


Ich stattete meinem Onkel Ates einen Besuch in seinem Kiosk ab. „Eron, was für eine Überraschung.“ Er kam vom Tresen hervor und umarmte mich zur Begrüßung. „Wie geht’s dir? Alles okay?“ Ich setzte mich an den Tisch der immer hier stand und er fing an Türkischen Tee zu zubereiten: „Ich freu mich das du mich besuchen kommst.“ 


„Ich wollte mit dir über etwas reden.“ Begann ich sofort. Er stellte zwei kleine Teetassen auf den Tisch und sah mich aufmerksam an. „Wieso hast du Sean einen Job bei Mehmet besorgt?“ Seine Miene wurde sofort ernster, er wusste genau worauf ich hinaus wollte. „Ach Eron… mach dir keine Sorgen. Mehmet hat sich geändert. Er ist jetzt seriös. Und Sean ist doch alt genug. Der weiß schon was er tut.“ Ich sah ihn skeptisch an: „Wenn Sean wegen dir in irgendwas rein rutscht, kriegst du es mit mir zu tun…“

Hier gehts weiter: Tag 9/ Teil 4 - Die Lieferung

Ohje, worauf hat Sean sich da nur eingelassen? Und was wird wohl bei dem Treffen von Zoey mit Cloe passieren? :)

Samstag, 22. Juli 2017

Tag 9/ Teil 2 - Im Erdboden versunken...

Samstag 08.08.2015

Im Erdboden versunken...

Sean


Kurz bevor ich das Fitnessstudio betreten wollte, rief Eron an: „Hey, Alter. Alles okay? Wo bist du?“ 
Er klang etwas besorgt. „Ich wollte grade zum Training.“ Sagte ich und ließ mich auf der Bank nieder die vor dem Gebäude stand. „Zum Training? Ist das dein Ernst? Ich fühl mich als hätte mich ein LKW überfahren… Ich weiß noch nicht einmal, wie wir nach Hause gekommen sind…“ Er musste sich räuspern, weil seine Stimme kurz zeitig nach gelassen hatte. Ich wusste genau wie er sich fühlte, mir ging es nicht besser. 


„Hab `ne Aspirin genommen. Ich muss nachher arbeiten, da muss ich wieder fit sein.“ Ich hoffte nur dass das auch so funktionierte. Zwar waren die Kopfschmerzen etwas besser geworden, aber jetzt war mir übel. Schon wieder. „Na wenn du meinst… du Arme Socke. Ich werde meinen Arsch heute nicht aus dem Bett bewegen.“ Ich musste grinsen, natürlich war es leichter, einfach liegen zu bleiben. Ich stellte meine Tasche kurz ab weil ich so schwach war, dass ich das Gefühl hatte sie würde zehn Tonnen wiegen. 


„Sag Mal, gehst du zu Mehmet?“ Plötzlich klang er wieder Ernst. Ich erinnerte mich an das Gespräch das wir vor kurzem noch geführt hatten. „Ja… ihm sind zwei Leute aus gefallen.“ Sagte ich wahrheitsgemäß. „Du vergisst aber nicht was ich dir gesagt habe, nein?“ Ich seufzte: „Ich brauch ‘den Job Eron. Ich pass schon auf mich auf. Wahrscheinlich muss ich nur assistieren oder Schrauben sortieren.“ „Okay… ich sag ja nur.“ Sagte er etwas kleinlaut. Ich lehnte mich in der Bank zurück und sah im Augenwinkel wie jemand auf das Studio zukam. 


Ich traute meinen Augen nicht als ich sie erkannte. Jetzt war sie schon wieder hier. Wieso tauchte sie immer dort auf, wo ich grade war? Zoey kam genau auf mich zu. Ihre Haare hatte sie wieder zum diesem Dutt gebunden, wahrscheinlich wollte sie tanzen. „Du sagst mir doch wenn er Scheiße baut oder?“ Wieder hörte Eron sich besorgt an. Ich beobachtete wie Zoey immer näher kam. Kurz bevor sie am Eingang ankam, sah sie mich. Sie sah mir direkt in die Augen und lächelte mich an. „Sean? Bist du noch da?“ Ich löste mich aus ihren Blicken und verzog das Gesicht bei dem Gedanken, dass sie mir schon wieder über den Weg lief: „Sorry ich… war grad kurz abgelenkt…“ 

Zoey 



Als ich ihn entdeckt und in seine Augen gesehen hatte, machte mein Herz sofort wieder einen Sprung. Ich wusste nicht was es war. Es schien so, als würde er mich magisch anziehen. Ich hatte mich sogar getraut zu Lächeln, wollte ihm das Gefühl geben, willkommen zu sein, aber er hatte einfach den Kopf weg gedreht. Ich spürte wie mich das Enttäuschte. Wieso hatte er so eine Wirkung auf mich? 


Ich wollte am liebsten alles über ihn erfahren. Wünschte mir, ich könnte einfach nach draußen gehen und mit ihm reden. Aber ich war zu feige. Zu schüchtern. Ich sah noch einmal zu ihm als ich schon im Gebäude war. Durch das große Fenster konnte ich erkennen dass er sein Handy weg steckte, seine Sachen packte und ebenfalls ins Gebäude kam. Sofort stieg die Nervosität in mir wieder an. Ich verkrampfte mich und sah schnell wieder nach vorn, ich flüchtete in den Raum in dem ich immer trainierte und zwang mich, ihn nicht noch einmal an zu sehen. Er würde doch nur wieder weg sehen. 


Ich steckte die CD in den Player und fing an mich auf zu wärmen. Gleichzeitig kämpfte ich gegen den Drang an, nach zu sehen ob er vielleicht wieder in der Tür stehen würde um mich zu beobachten… 

Sean


Ich ging sofort in den Poolbereich, hatte nicht viel Zeit, zog mich um und schwamm ein paar Bahnen. Zugegeben, ich hätte nicht gedacht, dass das Schwimmen bei meinem Kater so gut tun würde. Die Dusche davor hatte schon gut getan, aber die Freiheit die einem das Wasser verlieh, war tausend Mal besser. Ich hatte bestimmt schon hunderte Bahnen geschwommen und hätte ewig weiter machen können, aber ich spürte Müdigkeit und Hunger… Und ich hatte noch etwas vor. 


Mein Magen grummelte und ich dachte darüber nach wann ich eigentlich das letzte Mal etwas Anständiges gegessen hatte. Das Essen auf Chris Party hatte ich nach ein paar Bissen weg geschoben und die Suppe die ich zu Hause essen wollte, war mir nicht gegönnt gewesen. Ich kletterte aus dem Wasser und nahm mir vor, etwas zu Essen bevor ich zur Arbeit fahren würde. 


Ich sah kurz nach draußen, das Wetter war wieder traumhaft, deshalb wollte ich die Badehose anlassen, bis ich zu Hause war. Ich musste mich sowieso noch umziehen und meine Sachen holen. Ich trocknete mich nur schnell ab und zog mir ein Shirt über, die Badehose würde bis zu Hause schon trocken sein. Auf dem Weg zum Ausgang machte ich mir darüber Gedanken was ich mir zu Essen holen wollte, als Zoey plötzlich wieder vor mir stand. 

Zoey 


Ich hatte mich während des Trainings nicht konzentrieren können weil ich die ganze Zeit an ihn denken musste und wusste dass er hier irgendwo rum schwirrte. Einen Schritt nach dem anderen hatte ich verpatzt und irgendwann aufgegeben. Das hatte mich so wahnsinnig gemacht, dass ich zu dem Entschluss gekommen war, dass ich ihn ansprechen musste. Ich würde mich zu Hause wieder fragen ob ich ihn wieder sehen würde und mich darüber ärgern dass ich die Chance verpasst hatte. 


Also fasste ich all meinen Mut zusammen und wartete in der Eingangshalle auf ihn. Er sah mich überrascht an als ich plötzlich vor ihm stand. „Hi.“ Mein Magen rumorte vor Nervosität. Er wirkte unsicher: „Hi.“ Ich erwischte mich dabei wie ich ihn genau musterte. Er sah so gut aus… Mir fiel eine Wunde an seiner Lippe auf und ich fragte mich sofort woher er die hatte. 
Ich schüttelte mich als mir auffiel das ich eine ganze Weile schweigend vor ihm stand: „Ähm…du… du warst gestern auf der Party oder?“ Ich wäre am liebsten sofort im Erdboden versunken weil mir nichts Besseres eingefallen war. 


Er musterte mich und zögerte bevor er antwortete: „Ja… und wie du vielleicht gemerkt hast. Bin ich kein Freund von Chris.“ Er wollte gehen, aber ich hielt ihn auf indem ich ihm am Arm fest hielt. 
Als er sich wieder zu mir umdrehte zog ich ihn schnell wieder weg. Was tat ich hier eigentlich? Er zog die Augenbrauen zusammen. Wahrscheinlich fragte er sich grade, was genau ich eigentlich von ihm wollte. 


Er schien mich genau zu mustern, so als würde ich etwas im Schilde führen. „Ich… ich weiß das du nicht sein Freund bist.“ Ich biss mir verlegen auf die Unterlippe. Das war so peinlich… wieso hatte ich mir vorher keine Gedanken darüber gemacht, was ich eigentlich sagen sollte? 


„Und?“ Er zog fragend eine Augenbraue nach oben. Alex und Chris waren seine Feinde, wahrscheinlich dachte er, ich wollte ihn zur Rede stellen, oder ihm eins auswischen. Ich seufzte, und auch wenn ich mich wahrscheinlich total blamieren würde, entschied ich mich, einfach die Wahrheit zu sagen, oder zumindest fast. Ich lächelte vor Peinlichkeit: „Sorry ich… wollte dich nicht blöd von der Seite anlabern… Ich…“ Was soll ich ihm bloß sagen? Dass ich ihn gerne kennen lernen würde?? 


Ich kaute auf meiner Unterlippe und hoffte er würde jetzt nicht einfach umdrehen und gehen. Er wartete darauf dass ich weiter sprach. Plötzlich wurde mir heiß, ich wusste genau dass das bedeutete, das ich grade Rot wurde: „Sorry ich… ich weiß auch nicht warum ich das grade tue… ich… ich geh jetzt Mal besser.“ Ich legte meine Hand an die Stirn, um ab zu schirmen das ich Rot wurde und drehte um. Wahrscheinlich konnte ich ihm nach diesem Auftritt nie wieder unter die Augen treten… 

Später… 


Ich war immer noch am Glühen als ich zu Hause ankam und fragte mich, was mich dazu getrieben hatte, ihn an zu sprechen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so peinlich benommen hatte. Wahrscheinlich dachte er jetzt, ich hätte einen Dachschaden. Wieso zum Teufel hatte ich das getan? Wo kam der plötzliche Mut her? Und wieso war er genauso plötzlich wieder verschwunden? 


Ich war froh als ich endlich im Haus war, ich ließ einfach nur meine Sachen fallen um mich dann den Rest des Tages in meinem Zimmer zu vergraben. Miranda musste das Treffen mit Cloe absagen, niemals konnte ich ihm noch einmal unter die Augen treten. Ich wollte grade die Treppe nach oben verschwinden, als ich Alex im Wohnzimmer, einen ganz bestimmten Satz sagen hörte. „Wir müssen denen das irgendwie zurückzahlen. Das ging eindeutig zu weit. Was für Einflussreiche Leute gestern dort waren! Das hätte echt in die Hose gehen können.“ 


Ich spitzte sofort die Ohren. „Mein Vater hätte seinen Einfluss verlieren können wenn das ausgeartet wäre. Er hat mir eine endlos lange Standpauke gehalten. Weißt du wie schlimm das war?“ 
Sagte Chris. Ich ging langsamer und schlich mich mit leisen Schritten Richtung Wohnzimmer wo ich mich hinter der Wand zur Tür versteckte. „Wir müssen etwas unternehmen… Das muss diesmal richtig sitzen. Die müssen endlich damit aufhören.“ Alex klang sehr wütend. Endlich damit aufhören? „Vielleicht sollten wir ihre Schwachstellen herausfinden. Da muss es doch bestimmt einige geben.“ Das war Kimberly. „Manchmal wünschte ich, ich wüsste ein bisschen mehr über diese Trampel.“ Clarice war auch dabei, ihre Art war unverkennbar. 


„Kennt Erik die nicht ein bisschen besser?“ Fiel Kimberly ein. „Stimmt… der hängt doch ab und zu immer noch mit dieser Becca ab.“ Fügte Chris hinzu. „Erinnert mich bloß nicht daran.“ Sagte Clarice in eingebildeten Ton. Was meinte sie damit? Wer war diese Becca? „Trauerst du der Sache immer noch hinterher?“ Wollte Chris leicht genervt wissen. Clarice lachte: „So ein Quatsch, die soll bleiben wo der Pfeffer wächst.“ Was hatte das zu bedeuten? 


„Wir sollten einmal mit Erik reden.“ Schlug Chris jetzt vor. „Leute… habt ihr vergessen, dass ich mal mit denen befreundet war?“ Ich konnte Alex vom Augenwinkel aus sehen, seine Miene verzog sich zu etwas das aussah wie… Rache… Plötzlich sah er in meine Richtung, ich huschte automatisch ein Stück nach hinten. „Zoey?“ Trotzdem hatte er mich gesehen. Ich seufzte, atmete kurz tief ein und sprang dann hervor: „Hey… ich… hab euch gar nicht gesehen.“ Ich hoffte dass man mir meine Nervosität nicht ansah. Ich zeigte zur Tür: „Bin grad erst nach Hause gekommen.“ Alex nickte: „Ja… deine Mom hat erzählt das du Tanzen bist.“ „Ich war ganz überrascht Liebes, ich dachte du wartest damit bis Montag.“ Clarice lächelte mich an. 


Seit dem Presse Auftritt, schien ich ihr besser zu gefallen. Sie schenkte mir seitdem außergewöhnlich viel Aufmerksamkeit. „Ich will nicht aus der Übung kommen.“ Mir graulte es schon vor diesem Tag in der Tanzschule. „Sehr vernünftig.“ Lobte sie. „Wo wir grade davon reden… ist meine Mom da? Ich wollte mit ihr noch ein paar Schritte für die Hochzeit einstudieren.“ Ich hatte nicht vor gehabt, es jetzt zu tun, aber ich wollte schnell hier weg und machte bereits ein paar Schritte rückwärts. 


„Sie ist oben, plant mit meinem Dad und dem Hochzeitsplaner die Hochzeit.“ Ich spürte wie ich einen Magenkrampf bekam, diese Hochzeit rückte immer näher… Ich lächelte übertrieben und machte mich dann schnell aus dem Staub. Würde der ganze Tag so peinlich bleiben?

Fortsetzung folgt...


Hier geht weiter: Tag 9, Teil 3 - Ein fragwürdiger Job...


Ui, da hat Zoey aber einiges gehört, was ihr neu war. Und euch wahrscheinlich auch... Vielleicht konnte man schon ein wenig raus hören, wer noch Stress miteinander hat? Und ups, der Name Becca in Verbindung mit Erik? Was hat das nun wieder zu bedeuten? Und was wird Sean jetzt wohl über Zoey denken? :)