Empfohlener Beitrag

Mein Blog, worum geht es?

Donnerstag, 3. August 2017

Tag 9/ Teil 5 - Kennenlernen

Samstag 08.08.2015

Kennenlernen

Cloe


Miranda war jetzt schon 10 Minuten zu spät, was eigentlich überhaupt nicht ihre Art war. Ich zückte mein Handy um zu sehen ob sie mir eine SMS geschrieben hatte, grade als ich sie um die Ecke biegen sah. Ich traute meinen Augen kaum als ich sah, wen sie mit dabei hatte. Nicht möglich… Was Thomas wohl sagen würde, wenn er wüsste das ich mich heute mit Zoey traf? 


Erst jetzt fiel mir wieder ein dass Miranda mir von einem neuen Job bei Präsident Ravenhood erzählt hatte. Klar! Daher kannten sie sich. Das ich nicht schon viel früher darauf gekommen war… 
Thomas wird Augen machen. Miranda winkte mir zu und kam dann mit Zoey schnellen Schrittes zu mir. „Heeey.“ Grüßte sie und ich bekam eine freundschaftliche Umarmung. „Na sieh mal einer an, wen du da mit gebrach hast.“ Ich lächelte Zoey freundlich zu. Ein wenig konnte ich sie ja schon im Salon kennen lernen. 


„Hallo Cloe.“ Sagte sie etwas schüchtern. „Wie komm ich denn zu der Ehre?“ Dieses Mal wandte ich mich an Miranda. „Zoey ist doch neu in der Stadt, ich dachte einfach ich stelle euch Mal vor.“ Sie lächelte Zoey an. Anscheinend hatten die beiden sich schon angefreundet. 
Ich war etwas überrascht: „Aber bist du nicht viel lieber mit Alex und Chris zusammen?“ Ich hatte schon vermutet dass sie etwas abgeneigt den anderen gegenüber war, aber das sie sich sogar mit mir traf anstatt mit ihnen, damit hatte ich nicht gerechnet. War sie nicht gestern noch die ganze Zeit mit ihnen zusammen? 


Zoey schüttelte den Kopf: „Ich… finde es schwierig mich bei ihnen ein zu finden.“ Ich nickte nur, hatte immer noch die Bilder von gestern im Kopf. „Sag‘s ihr ruhig, sie wird dir zustimmen.“ Miranda stieß Zoey leicht mit dem Ellenbogen an. Ich zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Mir was sagen?“ 

Zoey 


Irgendwie fühlte ich mich schlecht. Ich wollte nicht schlecht über Alex Freunde reden. Andererseits, würde ich ja auch nichts Falsches sagen oder? „Ich… mag Clarice und Kimberly nicht besonders.“ 
Cloe kicherte, sie hielt sich dabei eine Hand vor den Mund: „Das kann ich vollkommen nachvollziehen.“ Ihre Haltung entspannte sich ein wenig. Anscheinend war sie von meinem Besuch, mehr als überrascht gewesen. „Das macht dich gleich sympathisch.“ Sagte sie und lächelte. 

„Also? Was machen wir jetzt?“ 

Später… 


„Wie kommt deine Mutter eigentlich dazu Präsident Ravenhood zu heiraten?“ Cloe hatte schon ziemlich viele Fragen gestellt. Darüber wo ich vorher gelebt hatte und was in meiner Freizeit gerne tat, ob ich Geschwister hatte, wie alt ich war. All diese Standard Sachen, aber diese Frage mochte ich überhaupt nicht: „Sie… sagt man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt…“ 


„Da hat sie wohl Recht.“ Stimmte Cloe zu, sie nahm sich ihr Cola Glas in die Hand und zog einmal am Strohhalm. Wir hatten es uns in einem nahegelegenen Cafe‘ gemütlich gemacht. „Und wie findest du das? Gut oder eher nicht so?“ Bohrte sie weiter. „Ich… weiß nicht…“ Eindeutig würde ich es besser finden, wenn meine Mom sich jemanden ausgesucht hätte der kein Präsident war, aber konnte ich das so sagen? 


„Falsches Thema Cloe. Lass uns doch besser über etwas anderes reden…“ Wandte Miranda zum Glück irgendwann ein. Ich schenkte ihr ein Dankbares Lächeln, fragte mich aber auch gleichzeitig, ob mich Miles Status ab jetzt immer begleiten würde. „Verstehe… Tut mir Leid. Ist bestimmt nicht einfach für dich.“ Sie dachte kurz nach: „Ich mach dir einen Vorschlag.“ Ich sah sie überrascht an. Was kam jetzt? 


„Du wolltest doch ein paar Leute kennen lernen. Wie wäre es, wenn wir ins Jugendzentrum fahren, und ich dir ein paar Vorstelle?“ Sie lächelte mich begeistert an. Ich lächelte zurück, weil ich ihr Angebot sehr nett fand, aber ich war auch sehr nervös. Neue Leute kennen lernen, schon wieder. Außerdem fragte ich mich ob Sean auch dort sein würde und am liebsten wäre ich sofort wieder im Erdboden versunken. „Hey, das ist ‘ne tolle Idee, oder nicht?“ Miranda sah mich erwartungsvoll an. Klar, sie wollte mir helfen… „Okay… aber überfordert mich nicht.“ Ich zwang mir ein Lächeln auf. Mein Herz raste jetzt schon, vor Aufregung. 

Thomas 


„Thomas… kannst du nicht endlich Mal die Klappe halten, ich hab Kopfschmerzen…“ Eron lehnte quer über dem Tisch in Ates Kiosk und hielt sich seine Stirn. „Wie viel hast du denn gestern gesoffen dass du solche Kopfschmerzen hast?“ Ich wollte ihm nur von dem Brief erzählen den ich zusammen mit Cloe geschrieben hatte. Ich legte ihn, ihm vor die Nase: „Ich will nur wissen was du davon hältst.“ 


Er seufzte, schnappte sich den Brief eher aus Zwang. Mein Handy vibrierte und als ich es heraus nahm, sah ich eine Nachricht von Cloe. Ich hörte wie Eron den Brief heraus holte, er faltete ihn auf. Ich machte große Augen als ich las, was Cloe da geschrieben hatte. „Komm ins Zentrum wenn du Zoey treffen willst, und bring die anderen mit.“ „Das gibt’s nicht, Alter!“ Rief ich in meiner Euphorie. Ich griff nach dem Brief den Eron immer noch in der Hand hielt, er sah mich verpeilt an: „Was denn jetzt? Ich dachte ich soll den lesen?“ 


„Brauchst du nicht mehr. Nimm deine Sachen. Wir fahren ins Zentrum. Und sag Sean Bescheid.“ Ich war so aufgeregt, dass ich ihn damit nur wieder nerven würde. „Wieso das? Was ist denn da?“ Eron war immer noch neben der Spur. „Cloe kommt mit Zoey vorbei.“ Sagte ich, während Eron, Seans Nummer aus dem Telefonbuch wählte. „Was?“ Er verzog fragend das Gesicht. 


„Oh man, du bist ja total verplant.“ Ich seufzte, während er sein Handy ans Ohr tat. „Cloe hat aus irgendeinem Grund, Zoey dabei und kommt jetzt ins Zentrum.“ Er zog Fragend eine Augenbraue nach oben: „Wie hat sie ‘n das gemacht?“ Dann nahm er das Handy wieder runter: „Sean geht nicht dran.“ „Dann schreib ihm ‚ne Nachricht. Wir müssen jetzt los.“ 

Sean


Kaum war ich die Tür zu Hause rein, kam mir Leni entgegen, sie legte ihre Arme um meine Beine und drückte mich: „Endlich bist du da.“ Ich war immer noch total perplex von dem was gerade mit John und den anderen passiert war und spürte nur wie die Übelkeit wieder einmal in mir hochstieg. Ich schob Leni bei Seite und flitzte ins Bad wo ich mich sofort über der Kloschüssel beugte. Das Essen das ich mir vor dem Job bei Mehmet geholt hatte, hatte sich seinen Weg nach draußen gesucht. 


Ich ließ mich erschöpft neben dem Klo nieder, lehnte mich gegen die Wand. Leni stand im Türrahmen und musterte mich traurig. „Geh schon mal ins Zimmer, Kleines. Ich komm gleich.“ Sagte ich schwach. „Was hast du?“ Sie presste die Lippen aufeinander, sah besorgt aus. „Ist alles okay… ich komm gleich.“ Sie sah plötzlich hinter sich ins Wohnzimmer und bekam große Augen, dann drehte sie den Kopf wieder zu mir und löste sich vom Türrahmen. 


Wahrscheinlich war Steffen grade im Anmarsch. Er würde meine Schwäche ausnutzen, das wusste ich: „Nun geh schon.“ Bat ich Leni wieder, sie lief davon, in unser Zimmer. Ich hörte wie sie die Tür schloss und kurz danach stand Steffen halb im Badezimmer. „Verpiss dich. Ich muss Mal pinkeln.“ Er öffnete schon seinen Hosenstall. Ich hätte ihm am liebsten die Meinung gegeigt, aber ich wusste das Leni im Zimmer wahrscheinlich die Ohren spitzte, also musste ich mich, wieder Mal, zurück halten. Ich stand mühsam auf, fühlte mich wie Wackelpudding. 


Steffen stellte sich vor die Kloschüssel und packte sein Ding aus, noch während ich aufstand: „Warte wenigstens damit, bis ich weg bin.“ Ich hielt mir den schmerzenden Magen während ich an ihm vorbei ging, er lachte nur. Gerne hätte ich mir noch die Zähne geputzt, entschied mich aber, dass ein Kaugummi im Moment ausreichen musste. „Was ist mit dir? Hast du zu viel gekifft?“ Hörte ich Steffen fragen, grade als ich an der Tür angekommen war. 


Ich ignorierte ihn, weil ich jetzt nicht dazu in der Lage war, zu streiten. Doch ich schaffte es nur bis zum Flur. Er war mir hinterher gekommen, griff ruckartig nach meiner Schulter und zog mich so, dass ich mich umdrehen musste. „Bitte Steffen, jetzt nicht okay? Ich… will nur zu Leni.“ Es war nicht meine Art zu betteln, aber ich war einfach zu schwach mich jetzt zu streiten. Hatte mich von meinem Schock noch nicht erholt und musste mich um meine Schwester kümmern. Außerdem trug ich immer noch meine Waffe am Gürtel und die bekam Steffen besser nicht in die Hände. 


Er setzte ein dreckiges Grinsen auf: „Wie wär‘s wenn du mir Mal etwas geben würdest, von deinem Zeug.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hab nicht gekifft Steffen und ich hab auch nichts hier.“ Ich hatte immer einen kleinen Vorrat, aber den würde ich ihm nicht geben. „Du lügst doch.“ Er deutete mit dem Kopf in meine Richtung, dann griff er nach meinem Arm: „Komm schon.“ Mit seinem Gesicht kam er mir ganz nah, ich ekelte mich vor seinem üblen Atem und mir wurde sofort noch schlechter. 


Ich riss mich von ihm los: „Ich hab nichts.“ „Wer‘s glaubt!“ Er schrie jetzt: „Ich seh‘ dich abends im Garten heimlich Kiffen, also erzähl keinen Scheiß!“ Er machte einen Schritt auf mich zu, woraufhin ich automatisch einen zurück machte, ich hob abwehrend die Hände: „Na schön… ich hol dir was. Aber du bleibst hier.“ Ich wollte nicht dass er mit ins Zimmer kam. Er entspannte sich ein wenig und nickte. 


Im Zimmer saß Leni auf ihrem Bett und sah mich unsicher an: „Streitet ihr wieder?“ Ich versuchte zu Lächeln, obwohl mir alles andere als danach zu Mute war und gab ihr einen Kuss auf die Stirn: „Alles okay. Ich muss ihm nur etwas geben.“ Sie nickte unsicher. Ich ging zu meinem Versteck unter der Matratze und kramte eine kleine Tüte mit Gras heraus. Bemühte mich darum, dass Leni sie nicht sah. 


Als ich sie Steffen gegeben hatte, hatte er sich zurückgezogen. Mir war danach, schon wieder zu flüchten, raus aus diesem Haus, weg von Steffen, aber Leni saß erwartungsvoll auf ihrem Bett und sah mich aus ihren unschuldigen Augen an. Sie erwartete dass ich Zeit mit ihr verbrachte und ich wollte sie nicht enttäuschen. Trotzdem konnte ich nicht hier bleiben: „Lass uns ein bisschen raus gehen.“

Hier geht es weiter: Tag 9/ Teil 6 - Das Treffen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen